Die myofasziale Therapie – eine revolutionäre Methode der Rehabilitation

In meiner Physiotherapie Praxis in Salzburg, gehört die myofasziale Therapie zu den absoluten Schwerpunkten. Allgemein ist die Faszientherapie eine relativ neue Methode der Rehabilitation, die sich auf die Wiederherstellung der Funktionen des Körpers konzentriert, indem sie das Bindegewebe oder die Faszien behandelt. Hierbei können PhysiotherapeutInnen gezielt Funktionsstörungen der Muskeln aufspüren und damit verbundene Schmerzen lindern. Die Gesundheit und das Wohlbefinden werden gesteigert. 

Was sind eigentlich Faszien?

Vereinfacht gesagt sind Faszien dünne, zähe Schichten des Bindegewebes, die sich um Muskeln, Knochen, Nerven und Organe legen. Bildlich dargestellt, wie die weiße Haut einer Zitrone - also wie eine Hülle, die unseren ganzen Körper umspannt und ihm Struktur, Form und Unterstützung gibt. Faszien können entweder derbelastisch feste oder weichelastische Strukturen haben, die sich netzartig ausspannen.

Bestimmte Zellen in den Faszien, wie z.B. Fibroblasten, produzieren Unmengen verschiedener Stoffe, vor allem Elastin und Kollagenfasern. Sehr wichtig sind die Fasern mit Elastin, diese dienen als Schmiermittel und Klebstoff zwischen Muskeln, Organen und anderem Gewebe. Je geschmeidiger und elastischer diese Fasern sind, desto beweglicher und leistungsfähiger ist unser Körper.

Zudem sind sie auch verantwortlich für die Übertragung von Kräften und Bewegungen im Körper. Faszien sind ein sehr wichtiger Bestandteil des Muskel-Skelett-Systems, die Muskeln, Sehnen und Bänder verbinden. Ohne Faszien verlieren die Muskeln ihre Form, Knochen ihren Halt und Organe ihren Platz.

Wie fühlen sich Faszien Schmerzen an?

Schmerzen durch Faszien können sich auf verschiedene Weise äußern und werden häufig als ziehend, stechend oder brennend empfunden.

  • Typische Beispiele für fasziale Beschwerden sind stechende Schmerzen im Nacken, die in die Schläfen oder den Hinterkopf ausstrahlen. Diese Schmerzen können auch in den Schultern oder Armen zu spüren sein.
  • Eine andere häufige Form von faszialen Schmerzen ist das sogenannte myofasziale Schmerzsyndrom. Hierbei bildet sich ein Knoten oder ein straffer Muskelstrang, der oft tief im Muskelgewebe zu spüren ist.
  • Myofasziale Schmerzen können im ganzen Körper auftreten und zu anderen Symptomen wie Schwäche, Steifigkeit oder Einschränkungen der Bewegungsfreiheit führen.
  • Faszien Schmerzen können auch als dumpfe, tiefe Schmerzen in den Gelenken wahrgenommen werden, oft begleitet von Schmerzen beim Bewegen oder Belasten des betroffenen Bereichs.

Welche Therapieformen gibt es und wie funktionieren sie?

Faszientechniken werden in der Physiotherapie als sanfte, aber intensive Methoden beschrieben. Durch angenehme Druck- und Zugtechniken (= myofasziale Techniken) behandeln PhysiotherapeutInnen das Bindegewebe und lösen Verklebungen. Generell kommt eine Kombination aus manueller Therapie und Hilfsmitteln (wie z.B. Faszienrolle, Faszienball, Kinesiotaping) bei einer faszialen Behandlung zum Einsatz.

Zudem werden weitere Techniken angewendet, darunter folgende:

  • Myofasziale Triggerpunkttherapie: Schmerzen und Verspannungen in den Muskeln werden durch die Freisetzung von Triggerpunkten beseitigt. Die Behandlung richtet sich nach der Lokalisation der Triggerpunkte. Durch die exakte Diagnostik und Kombination unterschiedlicher moderner Therapieverfahren lassen sich hervorragende Behandlungsergebnisse erzielen. Ein Triggerpunkt ist eine schmerzhafte, verhärtete Stelle in einem Muskel, die durch Bewegungsmangel, Überlastung, hormonelle Dysbalancen, Stress oder Verletzungen verursacht werden kann.
  • Faszienmassage: Diese Technik wird angewendet, um die Faszien und das umliegende Gewebe durch eine sanfte, aber intensive Massage zu lockern und zu entspannen. Sie bewirkt, dass sich im Bindegewebe und im Netz aus Kollagen körpereigene Flüssigkeit bewegt. Mittels der Massage wird die alte Flüssigkeit abgeleitet, wobei Verklebungen gelöst und Abbauprodukte ausgetrieben werden. Nun saugt sich die Faszie - wie ein Schwamm - mit frischer Gewebsflüssigkeit voll und nimmt die darin enthaltenen Nährstoffe auf.
  • Faszienstretching: Durch Dehnungsübungen werden die Faszien gelockert und entspannt. Gleichzeitig dient das Faszien Stretching auch zur Kräftigung und Mobilisation. Hierbei werden lange Muskelketten in alle Richtungen bis zu ihren Endpositionen gedehnt und kommen unter Zugspannung. Man nimmt dabei eine Dehnposition ein und versucht, sich gleichzeitig in mehrere Richtungen aufzuspannen und lang zu machen.
  • Faszientraining: Mit einer gezielten Bewegungstherapie wird die Kraft, Geschmeidigkeit und Flexibilität der Faszien erhöht und verklebte Strukturen aufgelöst. Die bekanntesten Faszienübungen erfolgen mit Faszienrollen und -bällen aus Hartschaum. Sie dienen der Selbstmassage.

Myofaszialen Therapie: Welche Vorteile bietet sie?

Für die Rehabilitation und Wiederherstellung der Funktionen des Körpers bietet die myofasziale Therapie eine Reihe von Vorteilen. Generell wird die Durchblutung verbessert und Giftstoffe werden durch die Lymphbahnen abtransportiert.

Weitere wichtige Vorteile sind:

  • Reduzierung von Schmerzen
  • Verbesserung der Beweglichkeit und Flexibilität des Bewegungsapparats
  • Sie lindert Beschwerden bei Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis, Lupus und   Sklerodermie
  • Verbesserung der Gesamtfunktion des Körpers
  • Prävention von Verletzungen
  • Sie baut Verspannungen und Stress ab
  • Verbesserung der sportlichen Leistung

Myofasziale Therapie Haus Arenberg: Therapieablauf

Der Umfang der Therapie richtet sich letztlich nach Befund und Schwere des Beschwerdebildes.

Prinzipiell lege ich gemeinsam mit meinen Patienten einen individuellen Behandlungsplan fest. In diesem Zuge werden auch etwaige sinnvolle Begleittherapien wie Faszientraining, manuelle Therapie oder Osteopathie besprochen.

Sie könne dazu gerne mit mir